Aus der Brennhütte

Wenn sich der Bergbrenner an die Nähmaschine wagt

Für Gewöhnlich zieht Max Irlinger auf unseren Brennhütten die Fäden. Heute jedoch zieht er sie wortwörtlich durch ein kleines Stück Leinenstoff. In seinen Händen hält der Bergbrenner ein „jutebeutel-großes“ Stück, fein zurechtgeschnitten und bereit, es mit einer alten Singer Nähmaschine zu bearbeiten. „A gscheida Mo kon a nahn! (Ein richtiger Mann kann auch nähen!)“, grinst der Max, während er das Naturleinen ordentlich und konzentriert zu einem kleinen Säckchen zusammennäht.

Ein „Meisterwurz-Teebeutel“

Hat unser Bergbrenner während der kalten Wintermonate seine Leidenschaft für’s Nähen entdeckt? „Nicht ganz. Die Leinensäckchen brauche ich für das Brennen unseres Meisterwurz-Schnapses“, verrät der Max. „Die Säckchen wirken dabei so ähnlich wie ein Teebeutel.“ Die frisch gehackten Meisterwurz-Wurzeln werden dabei in die Stoffbeutel gelegt und diese wiederum in eine Alkohol-Wassermischung für das anschließende Destillieren. „Wenn die Wurzeln in den Säckchen sind, erleichtert uns das die Mazeration, sozusagen das Einlegen in den Alkohol“, erklärt Bergbrenner Max Irlinger. Die ätherischen Öle, Bitterstoffe und einzigartigen Geschmacksstoffe der Meisterwurz-Pflanze werden dann durch das Naturleinen direkt in das Destillat abgegeben.

Der Berg ruft!

Nachdem die alten Grassl-Leinensäckchen mehr als fünfzehn Sommer auf dem Buckel hatten, ist es nun an der Zeit, für die Sommersaison 2023 neue Säckchen anzufertigen. Denn in diesem Jahr geht es für Bergbrenner Max Irlinger wieder hoch hinaus – die Grassl-Brennhütte am Funtensee ruft! Da man bei Grassl seit alter Zeit großen Wert auf von Hand gefertigte Produkte legt, ist es auch unserem Bergbrenner ein großes Anliegen, die Leinensäckchen für die Herstellung des Meisterwurz-Destillates von Hand zu fertigen. So saß Max in diesem Frühjahr geduldig an der Nähmaschine und bewies damit: Auch Bergbrenner können Spaß am Nähen haben!

Selbst näht der Mann! Bergbrenner Max Irlinger bereitet Leinensäckchen für das Meisterwurz-Brennen am Funtensee vor.
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Victoria Reischl

Marketing Enzianbrennerei Grassl